Das Einkommen des Revierjägers Josef Höhne in Hungertuch

Historischen Dokumenten zufolge beherbergte das Dorf Hungertuch (tschechisch Hladov), das nördlichste in Böhmen gelegene Dorf, einen herrschaftlichen Jäger namens Josef Höhne (auch Hehne geschrieben) (* etwa 1718 in Böhmisch-Kahn; † 18. April 1810 in Hungertuch), der in der Residenz mit der Hausnummer 68 lebte. In den bisher erschlossenen historischen Quellen wird Josef Höhne erstmals anlässlich seiner Heirat mit Anna Maria Katze (* 11. Februar 1740 in Böhmisch-Kahn; † 3. Dezember 1778 in Hungertuch) am 19. November 1765 in Böhmisch Kahn als herrschaftlicher Jäger erwähnt. Für seine Dienste erhielt er jährlich folgende Bezüge von der Herrschaft:

BezugMenge
Bargeld12 Florin (fl.)
Weizen1 Scheffel (Str.) 2 1/2 Metzen
Korn5 Scheffel (Str.) 1 Viertel
Gerste3 Viertel 1 Metzen
Arbes (Erbsen)1 Viertel 2 1/2 Metzen
Haber (Hafer)3 Scheffel (Str.) 1 Viertel
Salz36 Seidel
Weiches Holz6 Klaftern

Hinweise

Der ‚Scheffel‚ (Str.), ein Volumenmaß für trockene Güter wie Getreide, war in der Landwirtschaft weit verbreitet. Die Größe eines Scheffels konnte regional variieren, lag aber in der Regel bei etwa 50 bis 56 Litern. Er diente der Bemessung der Ernte und war essentiell für Handel und Wirtschaft.

Das ‚Viertel‘ war eine Untereinheit des Scheffels, die oft im Kontext von Getreidemaßen genutzt wurde. Es half dabei, präzisere und kleinere Mengen als einen ganzen Scheffel anzugeben, was besonders im lokalen Handel von Nutzen war. Ein Viertel entsprach dem vierten Teil eines Scheffels.

Der ‚Metzen‘, eine weitere Untereinheit des Scheffels, entsprach dem vierten Teil des Viertels oder 16ten Teil eines Scheffels. Dieses Maß war besonders im Getreidehandel gebräuchlich, um kleinere Mengen zu messen.

Der ‚Seidel‚ war eine Flüssigkeits- und Getreidemaßeinheit, die je nach Region unterschiedlich groß sein konnte. Oft umfasste ein Seidel etwa 0,5 Liter.

Der ‚Klafter‚, wurde bei der Messung von Holz als ein Raummaß verwendet. Ein Klafter entsprach dem Rauminhalt eines Holzstapels mit einer Länge und Höhe von je einem Klafter (6 Fuß).

Der Begriff ‚Korn‘ ist grundsätzlich eine Sammelbezeichnung für alle Arten von Getreidekulturen, einschließlich Weizen, Gerste, Hafer usw. In einigen historischen Quellen stand „Korn“ wahrscheinlich für eine bestimmte, lokal vorherrschende Getreidesorte, die infolge nicht konkreter genannt wurde.

Quellen

  • Rudolf Köhler: Das Einkommen der herrschaftlichen Angestellten zu Schönwald um die Mitte des 18. Jahrhunderts. In: Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung in Aussig, geleitet von Prof. Dr. Franz Josef Umlauft (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde des Aussig-Karbitzer Bezirkes. 14. Jahrgang, 1934, 1. Heft. Selbstverlag, 1934, S. 29f.
  • Beitragsbild: fiktives, mit DALL·E 3 erstelltes Bild

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